BRICS

Vor ein paar Wochen wurden Teile der beiden Pipelines Nordstream 1 und 2 detoniert. Spätestens jetzt sollte es jedem klar sein, dass der miltärische Konflikt in der Ukraine nichts mit der Ukraine zu tun hat. Es wird zwar seit Februar ein Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland auf ukrainischen Boden geführt, aber der eigentliche Krieg ist gegen Deutschland und den Rest Europas gerichtet.
Das Land, das von dem Anschlag am meisten profitiert, sind die USA, da es ab sofort als zweitgrößter Energielieferant Europas sein teueres Flüssigerdgas in größeren Mengen an Deutschland verkaufen kann. Das hat auch der amtierende, amerikanische Staatssekretär Antony Blinken bestätigt, als er nur wenige Tage nach dem industriellen Sabotageakt von einer ‚tremendous opportunity‘ gesprochen hat, um Europa endgültig von der Abhängigkeit Russlands als Energielieferant zu befreien. Weitere Indizien, die auf die USA zeigen, ist die Aussage Joe Bidens, dass bei einem Angriff Russlands auf die Ukraine, die USA Mittel und Wege finden werden, um Nordstream zu stoppen. Dazu kommt, dass es schon immer ein starkes Bestreben der USA gab, einen sowohl politischen als auch wirtschaftlichen Keil zwischen Deutschland und Russland zu treiben, da Deutschland mit seiner Wirtschaftskraft und Russland mit seinen natürlichen Ressourcen eine Bedrohung für die USA als Imperium darstellt. Längerfristig wird dieser geplante Anschlag auf die europäische Infrastruktur und somit Angriff auf einen verbündeten NATO-Partner die USA aber immer weiter ins politische Aus katapultieren, wenn nicht sogar den Anstoß für deren endgültigen Zerfall als Supermacht geben.

Den aktuellen Konflikt kann man daher in zwei Ebenen aufteilen:

I. Ebene: die USA kämpfen mit der NATO gegen Russland auf ukrainischen Boden, um ihre Stellung als Weltmacht weiterhin auszubauen

II. Ebene: der tiefe Staat kämpft gegen Europa, um den Great Reset umzusetzen

Ein Beleg hierfür ist ein detaillierter Plan der RAND Corporation aus dem Jahr 2019, ein Think Tank des militärisch-industriellen Komplexes der USA, in dem das Szenario durchgespielt wird, mit einem initiierten Krieg in der Ukraine, Deutschland zu deindustrialisieren, um dadurch die USA wirtschaftlich zu stärken.
Auch wenn die Medien seit Beginn der militärischen Auseinandersetzung in der Ukraine das einseitige Narrativ propagieren, dass Russland allein mit dem Rücken zur Wand steht, sieht die Wirklichkeit anders aus. Die Wirtschaftsallianz der BRICS-Staaten, die aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika besteht, wird nämlich zunehmend stärker. Die Vereinbarung dieser Staaten zukünftig nicht mehr exklusiv über den US-Dollar zu handeln, stellt eine große Schwächung für die amerikanische Währung dar.
Dazu kommt, dass Saudi-Arabien, einer der Hauptexporteure des Erdöls für Amerika, schon vor Monaten angekündigt hat, sich vom Petrodollar zu lösen und somit ab sofort auch in anderen Währungen sein Öl verkaufen wird. Nach der Nordstream-Sabotage wurde diese Aussage sogar noch getrumpft, da es mit den anderen OPEC-Ländern jetzt die tägliche Ölproduktion um zwei Millionen Barrel pro Tag kürzen und dessen Preis für den kollektiven Westen erhöhen wird. Saudi-Arabien ist neben der Türkei, Argentinien, Ägypten und dem Iran nur eines der Länder, das auf der Warteliste zur BRICS-Mitgliedschaft steht. Auch die Türkei wird sich nicht an den laufenden Sanktionen gegen Russland beteiligen und weiterhin über TurkStream russisches Gas importieren. Im Gegenzug sind die aktuell vom Westen unterstützten Proteste für die Gleichberechtigung der Frauen im Iran nur wieder ein Instrument der USA, um dort möglichst bald einen Machtwechsel herbeizuführen. In Saudi-Arabien wird zeitgleich genau das gleiche vorbereitet. Nachdem die Ölproduktion extrem heruntergefahren wurde, hat der Regierungssprecher Ned Price gerade erst verkündet, dass die USA nicht mehr weiter die Zensur der Meinungsfreiheit in Saudi-Arabien unterstützen werden. Diese Aussage ist nicht nur absurd, sondern zeigt auch wie schnell der tiefe Staat mittlerweile reagiert. Denn zum einen hat sich die amerikanische Außenpolitik noch nie um die Menschenrechte anderer Länder gekümmert, es sei denn als Vorwand, um die natürlichen Ressourcen eines Landes zu plündern und zum anderen ist es mehr als verlogen, dass ein Land wie Amerika über Meinungsfreiheit spricht, während es seit Jahren drängt, Julian Assange aus England auszuliefern, um ihn lebenslang in Einzelhaft zu stecken. Von der eigenen Zensur der sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter ganz abgesehen. Ob nun die Unterdrückung der ‚Hunter Biden Laptop Story‘ durch das FBI kurz vor der letzten Präsidentschaftswahl oder die Zensur alternativer Behandlungsmethoden von Covid-19 zur Zeiten der Pandemie direkt durch das Weiße Haus. Die Unterwanderung der Politik durch Großkonzerne und Interessengruppen wurde in den vergangenen zwei Jahren mehr als sichtbar.
Man sieht also gerade eine geopolitische Machtverschiebung vom Westen in den Osten, was nur zeigt, dass die USA als Hegemonie nicht mehr lange bestehen werden. Siebzig Jahre Imperialismus zollen also so langsam ihren karmischen Tribut. Hierbei ist es aber wichtig zu erkennen, dass die amerikanische Bevölkerung genauso unter dem tiefen Staat leidet wie der Rest der Welt. Denn wenn der inoffizielle État des Verteidigungshaushaltes der USA für 2022 bei 1.8 Billionen Dollar liegt, während inzwischen über eine halbe Million Amerikaner obdachlos sind, es immer noch keine kostenlose Krankenversorgung und Bildung gibt, die eigene Infrastruktur und öffentliche Einrichtungen zunehmend maroder werden, ist klar, dass sich das Land in den letzten Jahrzehnten durch extremen Kapitalismus und Korruption selbst zugrunde gerichtet hat. Die Warnung Eisenhowers, kurz bevor er seine Amtszeit beendet hat, ist also nach weniger als fünfzig Jahren Wirklichkeit geworden.

“In the councils of government, we must guard against the acquisition of unwarranted influence, whether sought or unsought, by the military-industrial complex. The potential for the disastrous rise of misplaced power exists, and will persist.” (Dwight Eisenhower)