Völlig unerwartet bin ich jetzt wieder auf Wohnungssuche, nachdem mir ein Freund die Wohnung einer Freundin angeboten, die kurzfristig wegen eines Arbeitswechsels ihre Wohnung im Prenzlauer Berg aufgibt. Meine Unterlagen hatte ich nach nur wenigen Tagen zusammen, so dass eigentlich nur noch ein Termin mit dem Makler bzw. mit der Hausverwaltung ansteht. Leichter gesagt als getan. Beiden haben ich inzwischen mehrere E-Mails zugesandt und mehrmals auf die Mailbox gesprochen. Wenn der Anrufbeantworterspruch wenigstens stimmen und sagen würde: „Wir sind nie erreichbar und werden sie auch nicht zurückrufen, da wir in unserer bequemen Festanstellung uns kein Bein ausreißen müssen und sie ja schließlich etwas von uns wollen. Daher kommen Sie am besten gleich zu uns in die wöchentliche Sprechstunde, um ein Gespräch zu führen.“ Ein ähnliches Erlebnis hatte ich mit meiner Bank, bei der ich vor sechs Wochen eine Dispositionskrediterhöhung beantragt habe. Der zuständige Mitarbeiter war am Telefon sehr freundlich und zuvorkommend und sagte mir, dass ich ihm nur noch die ausgefüllten Formulare zuschicken muss und die Bearbeitung dann nicht länger als eine Woche dauern würde. Als ich daraufhin über vier Woche keine Nachricht von ihm bekommen hatte, rief ich wieder bei der Filiale, um zu fragen, ob meine Erhöhung inzwischen bewilligt wurde. „Nein, ihr Antrag liegt uns noch gar nicht vor. Aber der Kollege, der das betreut, ist schon seit vier Wochen krank geschrieben. Ich gucke aber gleich ‚mal in sein Postfach.“ In einem Monat ist niemand auf die Idee, vielleicht die laufenden Aufträge ihres Mitarbeiters zu bearbeiten. Wo wir wieder bei den Dauer chillenden Festangestellten sind, die nur Dienst nach Vorschrift machen und den ganzen Tag, ihr Auge fix auf den Feierabend gerichtet haben. Kurz darauf versicherte sie mir, dass der Antrag umgehend weitergeleitet wird und der neue Kredit in spätestens einer Woche bewilligt sein wird. So war es dann auch. Direkt sieben Tage später hatte ich einen Brief meiner Bank im Briefkasten, in dem mir allerdings nur der Dispositionskredit bestätigt wurde, den ich eh schon seit 15 Jahren habe, aber nicht die Erhöhung. Kurz darauf war ich wieder mit ihr am Telefon, die sich sofort wieder entschuldigte und die Verantwortung aber auch gleich wieder abgab. „Ich habe den Antrag nicht bearbeitet, sondern nur an die zuständige Stelle weitergeleitet“.