Seit einigen Jahren schlage ich mich nun schon wacker mit dem Traum durchs Leben, professionell Musik zu machen. Ein Weg, der sich, je länger ich ihn gehe, als steiler und steiniger erweist, als anfangs angenommen. Aber idealisierte Vorstellungen sind zu Beginn vielleicht gar nicht so schlecht, um sich überhaupt erst ‚mal aufzumachen und nicht gleich von vornherein zu kapitulieren. Da gibt es wahrscheinlich einfachere Richtungen im Leben, die man wählen kann. Zumal der Weg des Künstlers oft einhergeht mit einem gewissen Leid, das die meisten vermutlich auch gern ab und zu eintauschen würden für einen geregelten Job. In dem Zusammenhang ist die deutsche Sprache in ihrer ethymologischen Bedeutung ehrlich. Kunst ist eine Leidenschaft, die Leiden schafft.
Trotz aller ernüchternden Rückschläge bewahre ich mir immer einen eisernen Optimismus und bin fest davon überzeugt, dass man alles in seinem Leben erreichen kann, wenn man es nur will. Sicherlich sind da einem gewisse Grenzen gesetzt, sei es durch seine wirklichen Fähigkeiten, festgefahrene Vorstellungen, die man hat oder auch karmische Muster, die einem bei der Geburt noch mit in den Rucksack gesteckt werden. Als Freebee Give-Away sozusagen. Trotzdem bekomme ich bei dem Satz ‚Das Leben ist kein Wunschkonzert‘ immer noch die Krise. Denn man muss nicht gleich den erst besten Job nehmen, der einem gereicht wird und einen Bausparvertrag abschließen. Sicherheit bleibt eine Illusion. Das zeigt die zunehmende wirtschaftliche Rezession. Warum dann also nicht eine Profession wählen, die einen ausfüllt, wenn sie eh schon auf wackeligen Beinen steht und dazu meistens noch unterbezahlt ist?
In den letzten Wochen haben jetzt drei meiner ehemaligen Kommilitonen aus Bristol unabhängig voneinander ihre ersten Singles veröffentlicht. Von Sam’s und Jay’s Band habe ich schon in einem meiner vorherigen Blogs berichtet. Der andere ist Steve, der mit seiner Band ‚Morning Parade‘ erst vor kurzem bei EMI unter Vertrag genommen wurde. Ihre Musik klingt ein bisschen wie eine Mischung aus Keane und Coldplay. Sie sind auf jeden Fall vielversprechend und haben in Steve, der auch alle Songs der Band schreibt, einen treibenden, kreativen Pol.
Hier der YouTube Link zu Morning Parade’s Debut Single ‚Under The Stars‘:
http://www.youtube.com/watch?v=vyv45K0AivE