Four Weeks Left

Die Rezession macht auch in England nicht Halt. Inzwischen gibt es hier Läden wie ‚Credit Cruncher‘. Das wird wohl auch das Wort des Jahres werden. Dazu wirbt Burger King seit Monaten mit dem Meal Deal, bei dem man für umgerechnet zwei Euro zwanzig ein komplettes Fast Food Essen mit Getränk bekommt. Das ist wohl eines der wenigen Unternehmen, das durch die wirtschaftliche Krise profitiert und Billigflieger wie EasyJet und Ryan Air natürlich. Ich liebe im Ausland den vergleichenden Wettbewerb, bei dem ein Unternehmen seinen Mitbewerber öffentlich diffarmieren kann. Auf den ‚Ryan Air‘ Maschinen steht neben dem Logo in großen Buchstaben “Bye Bye Latehansa!“.
Meine Dozenten und Kommilitonen halten mich weiter bei Laune, von den eigentlich alle einen coolen Sinn für Humor haben und viele wirklich sehr intelligent sind. So gesehen sind Songwriter auch Intellektuelle, die, indem sie über persönliche Erfahrungen singen ihr Publikum nicht nur unterhalten, sondern auch schon immer auf Missstände in der Gesellschaft aufmerksam gemacht haben. Teilweise bin ich wirklich beeindruckt, was für einen klaren Blick auf die Welt viele in meinem Kurs haben und das schon in jungen Jahren.
Cliff, unser Lieblingsdozent, hat aber immer noch die besten Sprüche. Neulich sagte er zu Gerard, der ein großer Oasis Fan ist und seine Songs im Beatles Stil schreibt. “Gerard, you’re living in delicious time bubble.“ Aber auch Jess und Zeb, die regelmäßig Meinungsverschiedenheiten im Unterricht haben, z.B. als wir über Namen für unser Plattenlabel gesprochen haben und Zeb sagte: “I already have a great name for my label. I’m gonna call it “To Infnity And Way Beyond.“ und Jess daraufhin sagte: “Really? Don’t you think it’s quite a mouth full?“ Und er sofort erwiderte: “So, what are you gonna call yours? Trip Hop don’t stop?“ Charlotte versetzt durch ihre natürliche Egozentrik alle immer noch in Staunen, z.B. wenn sie einfach ganz dreist und laut gähnt, während der Dozent gerade redet oder Loki aufzieht, da er auch ständig Witze über sie macht. Neulich, als er einige Tage nicht da war und sie ihn mit den Worten begrüsste: “Loki! Where have you been? I’ve been really missing you.“ Und er nur sagte: “That question is so full of sarcasm that I’m not so sure if I’m gonna answer it!“ Oder als er vor kurzem einen seiner neuen Songs vorspielte, der im Refrain mit dem Satz: “That’s when my body dies“ endet und Charlotte zu ihm sagte: “I like your song but it sounds like you are singing „That’s when my bunny dies.“ Loki sagte dann nur: “Thank you for devaluating my song.“ Als wir gestern über Bob Dylan sprachen und darüber, dass er über viele Jahre von seinen Fans ausgebuht wurde, da er anstelle von Gitarre und Mundharmonika mit einer kompletten Band aufgetreten ist, fragte Charlotte dann gleich wieder naiv: “Really? Is he still being booed at?“ Loki antwortete darauf nur: “Yes! He played at my birthday last year but my uncle didn’t like it.“